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SWR-Artikel: "Landshut" in Friedrichshafen soll nicht restauriert werden

Zur Zukunft der "Landshut" sind neue Details bekannt geworden. Das 1977 entführte Flugzeug soll nach dem Willen der Bundesregierung nicht komplett restauriert werden. Die Maschine soll aber in Friedrichshafen bleiben.


Die Bundesregierung plane, weiter an dem Ausstellungsstandort Friedrichshafen festzuhalten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Man führe Gespräche mit zentralen Akteuren vor Ort. Im November hatte der Bund 15 Millionen Euro für das Landshut-Ausstellungsprojekt am Bodensee bewilligt. Es soll allerdings kein klassisches Museum werden, vielmehr ein Lernort. Die "Landshut", die 1977 von Terroristen nach Mogadischu entführt worden war, soll ein zentrales Objekt eines Dokumentations- und Bildungszentrums sein.


"Landshut" in Friedrichshafen wird nicht restauriert

Die Maschine solle dafür nicht wieder komplett in den Originalzustand aus dem Jahr 1977 versetzt werden, heißt es in dem Schreiben der Bundesregierung. Für den Hangar am Flughafen Friedrichshafen, in dem das Flugzeugwrack seit 2017 steht, zahlt der Bund nach eigenen Angaben seit Februar dieses Jahres die Miete.


"Die Rekonstruktion eines vermeintlichen 'Originalzustandes' des Jahres 1977 ist nicht vorgesehen, da dies lediglich die Simulation von Authentizität darstellen würde." Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion


Finanzierung der Ausstellung in Friedrichshafen lange ungeklärt

Die Boeing war 2017 nach Friedrichshafen transportiert worden. Nach den Plänen des damaligen Museumschefs David Dornier sollte die "Landshut"-Ausstellung bereits 2018 neben dem Dornier Museum fertig sein. Die Finanzierung des Projektes durch die Bundesregierung blieb aber lange ungeklärt. Jahrelang war um eine Ausstellung zur "Landshut" gestritten worden. Im vergangenen November entschied der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags dann, für das Landshut-Ausstellungsprojekt 15 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Damals hieß es noch, dass die Maschine restauriert werden solle.


Die Geschichte der Entführung der "Landshut"

Die "Landshut" wurde im Oktober 1977 mit 91 Passagieren an Bord von palästinensischen Terroristen entführt, die mit der Aktion die Freiheit der Mitglieder der linksextremistischen Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF) um Andreas Baader und Gudrun Ensslin erpressen wollten. In Mogadischu (Somalia) wurde die Maschine von Spezialkräften der GSG9 gestürmt. Bei der Aktion wurden drei Geiselnehmer getötet. Die Geiseln überlebten, bis auf den Flugkapitän, der von den Geiselnehmern erschossen worden war. Der Vorfall ist einer der bedeutendsten Anti-Terror-Einsätze der bundesdeutschen Geschichte.


Der Artikel ist hier auf der Seite des SWR zu finden. Mit freundlicher Genehmigung des SWR auch auf unserer Seite veröffentlicht.

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